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Portaleum: Ein Krematorium für Haustiere

Die Kastanienallee soll umgebaut werden, Foto: Juliane Wiedemeier
Modell des Haustierkrematoriums © Portaleum
Modell des Haustierkrematoriums © Portaleum

Wenn Dackel Waldi starb, dann blieben dem liebenden Hundebesitzer bislang zwei Möglichkeiten: Das Tier zur Entsorgung beim Tierarzt zu lassen, oder es im eigenen Garten zu vergraben. Seit März 2011 gibt es nun am nördlichen Stadtrand von Berlin ein Krematorium für Haustiere. Es ist das erste dieser Art im Osten Deutschlands und wurde von Klaus Büchner gegründet.

Klaus Büchner:

Klaus Büchner © privat„Ich bin gelernter Jurist und habe lange Zeit als Projektentwickler gearbeitet. Die Idee, ein Krema-torium für Haustiere zu eröffnen, kam mir vor ein paar Jahren, als mein Foxterrier Arkus starb und ich ihn beim Tierarzt zur ‚Entsorgung‘ zurücklassen musste. Das fand ich unwürdig. Haustiere haben in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert, sie gehören zur Familie. Da sollten sie nach ihrem Tod nicht in der Tierverwertung enden.

In unserem Krematorium kann jedes Haustier bis hin zu großen Hunden wie Bernhardinern verbrannt werden. Für Nutztiere wie Pferde reichen die Kapazitäten jedoch nicht. Nach dem Kremieren bieten wir den Besitzern unterschiedliche Varianten an, wie sie mit der Asche ihrer Tiere verfahren können: So kann man sie etwa in einer Zierurne mit nach Hause nehmen, sie mit einer Feuerwerksrakete in den Himmel schießen oder sie zu einem Diamanten pressen lassen. Wir bieten auch die Möglichkeit an, sie bei uns im Park unter einem Rosenbusch zu vergraben oder jeweils für ein Jahr einen Platz in unserer Urnenwand zu mieten.

Wie teuer das Einäschern ist, richtet sich nach dem Gewicht des Tieres und danach, ob man es einzeln verbrennt oder gemeinsam mit anderen Tieren. Die Einzel-Einäscherung einer Katze, die im Durchschnitt vier Kilo wiegt, kostet zum Beispiel zwischen 120 und 140 Euro.

Zwei Jahre lang habe ich mir andere Tierkrematorien angesehen und an der Finanzierung des Projektes gefeilt, bis im März 2011 das Portaleum eröffnen konnte. Die Außenanlagen sind noch nicht ganz fertig, aber den Betrieb haben wir schon aufgenommen. Über eine Million Euro habe ich investiert.“
Text: Juliane Wiedemeier
Freie Journalistin, Berlin
April 2011
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